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Warten wir wirklich, bis es zu spät ist?

Die Situation rund um den havarierten Öltanker „Eventin“ vor Rügen ist ein Weckruf – oder sollte es zumindest sein. Ein mit fast 100.000 Tonnen Öl beladenes Schiff treibt manövrierunfähig in der Ostsee, gesichert nur durch Schlepper, während Herbststürme mit Orkanstärke drohen. Was passiert, wenn sich das Schiff losreißt und auf die Küste von Binz, Sellin, Baabe oder Göhren zutreibt? Wer übernimmt die Verantwortung, wenn unsere Strände verseucht und der Tourismus für Jahre zerstört ist? Ich frage mich: Wo sind die Notfallpläne? Gibt es überhaupt ein Konzept, wie man bei Sturm Öl abpumpen oder eine Leinenverbindung herstellen will? Wird das Schiff rund um die Uhr überwacht – oder hoffen wir einfach, dass schon nichts passiert? Die Gemeinden, der Landkreis und die Landesregierung müssen jetzt handeln. Es reicht nicht, auf das Havariekommando zu verweisen. Die Menschen auf Rügen haben ein Recht auf Sicherheit, Transparenz und politische Verantwortung. Ein Ölunfall wäre nicht nur eine ökologische Katastrophe, sondern auch ein wirtschaftlicher Tiefschlag für die gesamte Region. Ich fordere: Sofortige Offenlegung der Sicherheitsmaßnahmen, Einbindung der lokalen Politik und ein belastbarer Notfallplan – bevor aus einer Warnung eine Tragödie wird. Mit besorgten Grüßen Peter Ahrend

Peter Ahrend, Ostseebad Sellin, 23.10.2025

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