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< Zurück zur ÜbersichtWehrdienst als Bestrafung?
Nach den Vorstellungen der Regierungsparteien sollen nicht alle jungen Männer gemustert werden, sondern nur die, die durch ein Losverfahren dazu verpflichtet werden. Was für ein halbherziger Unsinn! Was soll der junge Mann für eine Motivation haben, der das Pech hatte, ausgelost zu werden? Dienst an der Waffe als Lotteriespiel? Bisher galt immer die Auffassung, dass der Wehrdienst eine Ehrenpflicht für den Staatsbürger ist und eine hohe Wertschätzung verdient, weil er notfalls sein Leben opfern muss. Statt solcher verrückten Planspiele sollte die Regierung erstmal dafür sorgen, dass die Grundausrüstung einer Armee gesichert ist. Es kann doch nicht sein, dass Soldaten eigene Unterwäsche und warme Kleidung selber kaufen müssen. Es kann doch nicht sein, dass technische Ausrüstungen gekauft werden, die mit dem vorhandenen Gerät nicht kompatibel sind, wie z.B. Funkgeräte, die nicht verwendbar sind. Kommentar des Verteidigungsministers: er sei einigermaßen verärgert. Fernsehbilder zeigen, dass Soldaten im Manöver eigene Funkgeräte verwenden müssen, weil die der Armee seit Ewigkeiten kaputt sind. Im den Personalbestand der Bundeswehr zu erhöhen, müssen erstmal die einfachsten Bedingungen für die Ausbildung, Unterbringung und Versorgung der Soldaten geschaffen werden. Wer soll denn freiwillig beim Bund dienen, wenn er vielleicht sein eigenes Bett mitbringen und unter primitiven hygienischen Bedingungen seine Staatsbürgerpflicht erfüllen soll.
Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 13.10.2025