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< Zurück zur ÜbersichtGedanken zur Teilhabe
Hansa-Fans haben es sicher schon festgestellt, dass die Treppenaufgänge zum Ostseestadion weiß markiert sind. Diese Kennzeichnung dient dazu, dass sehbehinderte Menschen sich besser orientieren können. Unser Staat versucht, Menschen mit Handicaps die Teilnahme am Leben zu ermöglichen, damit sie nicht ausgeschlossen werden. Abseits der Menschen mit Behinderung gibt es noch eine andere Gruppe, die sich diskriminiert fühlt. Etliche Ältere hoffen, dass ihnen noch, solange sie leben, ein analoges Leben möglich ist, damit sie nicht von der Teilhabe in vielen Bereichen ausgeschlossen werden. Die Anforderungen bei der Digitalisierung ändern sich laufend. Unübersichtliche Techniken und nicht benutzerfreundliche Zugänge erschweren oft Älteren das Leben. Ich würde mir wünschen, dass Ältere, die trotz Lernbereitschaft an ihre Grenzen stoßen, nicht erst ein Recht auf analoges Leben einfordern müssen, sondern, dass sie dieses in ihrer noch begrenzten Lebenszeit noch führen können. Dass KI für manche Bereiche kein Segen ist, hat inzwischen auch jeder gemerkt. Eine breite Diskussion über die Einsatzbarkeit wäre deshalb wünschenswert. Ältere Menschen haben noch in ihrer Schulzeit gelernt, dass Roboter uns schwere und gesundheitsschädliche Arbeit abnehmen sollen. Sie sollten dem Menschen aber nicht das Denken und seine Kreativität abnehmen.
Kerstin Schnegula, Rostock, 09.10.2025