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Den Leserbrief "Es trifft immer nur die Kleinen" kann ich zustimmen. Politiker und Ökonomen haben als Privatpatienten kein Problem, einen Termin beim Facharzt zu bekommen. Wir Kassenpatienten sind schon froh, wenn ein Mensch ans Telefon geht und kein Endlosband vom Anrufbeantworter läuft. Der Vorschlag, alte Menschen nicht mehr mit Implantaten und künstlichen Gelenken zu versorgen, widerspricht den Werten von Sozialstaat und Demokratie. Gesundheit darf kein Luxus werden. Diese Menschen wurden nicht als Rentner geboren. Sie haben gearbeitet, geforscht und mit ihren Leistungen Deutschland zu einer führenden Nation gemacht. Heute sind diese Menschen alt und haben zum Teil durch schwere körperliche Arbeit kaputte Gelenke. Die Idee, wer kein Geld hat, um den Eigenanteil für eine OP zu bezahlen, bekommt eben nichts, ist zynisch und an menschlicher Kälte kaum zu übertreffen. Diese Menschen haben ihren Beitrag zur Krankenversicherung bezahlt und zahlen ihn heute noch. Wer sich kaum noch bewegen kann, hat ein höheres Risiko, eine Thrombose zu bekommen. Das sollte der Leiter der Sana-Kliniken wissen. Wenn jemand unsere Gesellschaft spaltet, sind das Politiker und Ökonomen. Alt gegen jung, arm gegen reich, krank gegen gesund, Bezieher von Bürgergeld gegen Menschen, die für den Mindestlohn arbeiten. Muss das sein?
Elke Helms, Warnemünde, 29.09.2025