Wohlstand und Steuer

Es ist ja allgemein bekannt, dass die Wohlstandsschere in Deutschland immer weiter auseinandergeht. Die Armen werden immer ärmer und die Reichen immer reicher. Das liegt zum großen Teil an den Eigentumsverhältnissen in Deutschland, zum anderen aber auch an den Niedriglöhnen, die durch die Harz 4-Gesetze und dem daraus entstandenen Billiglohnmarkt aus Leih und Zeitarbeit sowie den immer weiter zurückgedrängten Tarifvertragsbindungen der Unternehmen. Durch die Harz 4-Gesetze ist die Angst der Beschäftigten so groß geworden, dass sie jede Arbeit zu jedem Lohn annehmen, um nur nicht ganz unten im Keller der Gesellschaft zu landen. Und die Gewerkschaften sind auch keine Hilfe mehr, auch ihre Mitgliederzahlen und damit auch ihre Macht werden immer geringer, um noch etwas für die Arbeitnehmer durchzusetzen. Sie werden gerade hier im Osten schon bei der Gründung in kleinen und mittleren Unternehmen brutal von den Arbeitgebern, auch durch Androhung von Entlassung daran gehindert. Dabei ist es ihr gutes Recht sich gewerkschaftlich zu organisieren.
Und der Staat tut auch fast nichts, um die massenhafte Ausbeutung zu verhindern. Zwar wurde nach gefühlten 100 Jahren endlich ein Mindestlohn eingeführt, aber der ist viel zu niedrig, um davon Leben und seine Rechnungen bezahlen zu können, und Altersarmut verhindert er auch nicht. So kommt es, dass gerade die unteren Einkommen heute, nach 30 Jahren seit der Wende, die Leute weniger verdienen als 1990. Und das nach X wievielen Preiserhöhungen seit dieser Zeit. Allein die Mieten, der Strom, Treibstoffe/ Heizstoffe, Backwaren, alles was man zum Leben täglich braucht, ist inzwischen um das 2,5- bis 3-fache angestiegen, nur die Löhne nicht, die sind niedriger als bei der Wende und die Rentner müssen heute wieder Steuern zahlen.
Ich fage mich, warum tut der Staat nichts dagegen? Da heißt es, den Lohn anzuheben, können viele Firmen nicht bezahlen! Aber auf die einfache Methode, die Steuergrenze einfach anzuheben, kommen sie nicht. Derzeit bezahlt man mit 1.200 Euro zu versteuerndem Einkommen pro Jahr, 428 Euro Steuern. Ich finde es eine Frechheit bei 1.000 Euro Lohn im Monat überhaupt Steuern zahlen zu müssen. Und das ist noch nicht alles, bei jedem Einkauf, tanken, oder heizen zahlen wir wieder Mehrwert- und Mineralölsteuer, alles für den armen Staat. Da werden selbst die ärmsten der Armen noch von diesem Staat ausgepresst. Nach meiner Meinung dürften Einkommen unter 2.000 Euro überhaupt keine Steuern zahlen müssen, dann hätten sie 3.432 Euro mehr pro Jahr in der Tasche. Das wäre doch mal eine echte Erleichterung für die Niedrieglöhner auch ohne Hilfe der Arbeitgeber! Nur was sagt Herr Scholz SPD dazu? Der macht sich lieber Gedanken, wie er den Unternehmen und den Aktionären noch eine vierte Steuererleichterung zukommen lassen kann seit Beginn der Groko. Und so sieht man dann, was die Bürger den sogenannten Volksparteien wert sind. Nur eine Stimme bei Wahlen, mehr nicht!