Winter-Rastplatz Heidensee

Man könnte meinen, dass dieser milde Winter 2021 bis 2022 für die Wasservögel kein Problem ist. Das täuscht. Während die Gänsesäger, Kormorane, Reiher beinahe ungehindert dem Fisch nachjagen können, kämpfen die »Vegetarier« im See-Ufer-Bereich um letzte Pflanzenreste. Selbst Seeadler, die sonst sich drängelnde Zappen am Eisloch fangen, oder im Eis eingefrorene Kadaver aufpicken konnten, gab es selten zu sehen. Viele erfolglose Tauchvorgänge bei den Kormoranen – ohne Fisch im Schnabel, oder bei den Rallen – ohne Pflanzenreste, bestätigen Anfang Februar: auch dieser Winter ist für sie hart, nur anders. Um bei der Beobachtung den Überblick zu behalten, müssen die Vogelfreunde regelmäßig zählen. Zu Beginn des Winters fällt das leichter. Vor zwei Monaten frühstückten hier regelmäßig jeden Morgen große Kormoran-Verbände mit bis zu 70 Vögeln. Das hat sich gelegt, weil kaum noch Fisch vorhanden ist. Bei den Silber- (19) und Graureihern (15) war es ähnlich, jetzt nur noch in kleinen Gruppen. Die Silberreiher sieht man nun auf den Äckern. Stabil hielten sich andere Gäste aus dem Norden: die Gänsesäger (bis zu 28). In Kooperation mit einigen Kormoranen treiben sie nun letzte Fische in die Buchten und Reströhrichte. Kolbenenten (bis zu 24), Reiherenten (bis zu 45) trafen sich zeitweilig, je nach Wind, hier oder im Stangengraben. Stockenten (12), seltener waren Schellenten zu sehen (8), Haubentaucher (4). Für einen Vergleich zum Vorjahr ist es zu früh.