US-Truppenabzug

Mister Trump will einen Teil der in Deutschland stationierten US-Truppen abziehen, sie nicht etwa nach Hause holen, sondern teils nach Polen verlegen.

Unsere östlichen Nachbarn sind offenbar allzu gern bereit, weitere NATO-Truppen der USA aufzunehmen. Das stärkt, wie man lesen konnte, ihre Position gegen das allgemein zum potenziellen NATO-Gegner auserkorene „aggressive“ Russland.

Als vor rund 30 Jahren nach Auflösung des Warschauer Vertrages die in der DDR stationierten russischen Truppen nach Haus geholt wurden, hätte eigentlich die NATO auch aufgelöst werden müssen, denn ihr war der Hauptgegner abhanden gekommen.

Auf der Suche nach anderen potenziellen Gegnern fand die NATO, das wäre ja gelacht, genügend Ersatz, am Ende sogar das friedliebende Russland. Das „Verteidigungsbündnis“ NATO hat eklatante Schwierigkeiten mit dem Nachweis ihrer Verteidigungsmission, denn: Wo ist der pozentielle Aggressor, der die NATO oder auch nur einen Ihrer Mitglieder bedroht? Ich kann weit und breit keinen ausmachen.

Angesichts dieser Sachlage kann ich mich nur darüber wundern, dass diverse „Verteidigungsexperten“ einiger deutscher Parteien den Teilabzug von US-Truppen aus Deutschland zu einer Gefahr für unsere Sicherheit erklären.

Übrigens sind das die gleichen Leute, die das Vorhandensein amerikanischer Atomwaffen in Deutschland für unabdingbar halten, als Kern der so genannten atomaren Teilhabe.

Ein vor Jahren gefasster Beschluss des Bundestages, die Bundesregierung möge Maßnahmen ergreifen, die den Abzug dieser Atomwaffen von deutschem Boden zum Ziel haben, wird einfach ignoriert.