Unser Immunsystem

Die Seniorenakademie 55 Plus Stralsund bat Dr. E. Walraph, Fachwissenschaftler der Medizin-Immunologie, zum Thema „Das Immunsystem in der 2. Lebenshälfte“ einen Vortrag zu halten. Vor 40 Interessenten gestaltete er über 95 Minuten sehr interessante Ausführungen, die sich wie folgt kurz zusammenfassen lassen.
1. Das Immunsystem (IS) ist lebenswichtig. Es schützt unseren Körper vor Schadstoffen (meist aus der Umwelt), Krankheitserregern (Bakterien, Viren, Parasiten, Pilze) und krankhaften Veränderungen in seinem Inneren. Versagt das IS, kann es gegen o.g. Einflüsse nichts ausrichten, und man wird krank. Zu den Organen des IS gehören neben dem Blut das lymphatische System mit seinen Organen (z.B. Lymphgefäße, Knochenmark, Thymusdrüse, Milz, Lymphknoten u.a.).
2. Nachlassen der Funktion des IS
Stammzellen, die im Körper für einen ständigen Zellnachschub sorgen, nehmen mit zunehmendem Alter ab. Das betrifft auch die Stammzellen, die die Lymphozyten (weiße Blutkörperchen) regenerieren. Deshalb fällt die Immunantwort neuen Erregern gegenüber im Alter schwächer aus. Hinzu kommen Einflüsse aus dem täglichen Leben, wie z.B. Schlafmangel, Dauerstress, Ernährungsdefizite, der Genuss ungünstiger Fette, negative Emotionen, auch Kälte, Nikotin und Alkohol, Mikronährstoff- und Bewegungsmangel, Medikamente u.a. Typisch für ein geschwächtes IS ist eine erhöhte Infektanfälligkeit, und die Genesung dauert länger.
3. Was können wir dagegen tun?
Das ergibt sich eigentlich schon aus Punkt 2. Vor allem können wir durch eine ausgewogene Ernährung unser IS unterstützen. Ganz wichtig sind die Spurenelemente Selen und Zink, letzteres nehmen wir über Fleisch und Fisch auf, aber auch Eisen, Kupfer und Magnesium sind essentiell. Desweiteren ist die Vitaminzufuhr wichtig, sowohl die Vitamine A, C, D, E, Folsäure, aber auch der ganze Vitamin-B-Komplex. Folgende Nahrungsmittel liefern viel B-Vitamine: Eier, Sonnenblumenkerne, Lachs, Huhn, Rindfleisch, Milch, Muscheln, Hülsenfrüchte, Blattgemüse und besonders Innereien. Wir können also auch selbst viel zur Funktionstüchtigkeit unseres IS im Alter beitragen, immer nach dem Grundsatz: Nichts in Massen, alles in Maßen!
Dr. Walraph hat den Zuhören, die ihm für seinen Vortag sehr dankbar waren, noch viele praktische Tipps mit auf den Weg gegeben. Für uns Ältere eben in der 2. Lebenshälfte war das eine sehr lehrreiche Veranstaltung.
Wolfgang Mengel, Seniorenakademie