Stimme der Vernunft

Endlich mal eine Stimme der Vernunft von der höheren politischen Ebene. Der Ministerpräsident Sachsens mahnte an, dass es Deutschland nichts bringt, wenn es sich von einem Tag auf den anderen zu 100% von Russland abnabelt. Bei aller Scheußlichkeit des Krieges (ein Krieg bringt nur Verlierer, zu denen in diesem Fall auch ganz konkret Deutschland gehört): Nicht nur Europa, sondern vor allem Deutschland ist auf Russland in vielen Bereichen, vor allem im ökonomischen, angewiesen. Das ist ein ganz realer Blick. Es steht aber zu befürchten, dass Sachsens MP nun fertig gemacht wird ob seiner Überlegungen oder wegen früherer Kontakte. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, dass Politiker, die einfach nur ihre Arbeit gemacht haben ( MPin Schwesig, Exkanzlerin Merkel, der heutige BP und vormalige Außenminister Steinmeier), für die derzeitige Situation mit verantwortlich gemacht werden, indem man ihnen vorwirft, sie hätten schon damals die Putinschen Ziele und seinen bösen Charakter nicht erkannt. Der Westen sollte gründlich nachdenken, wie dieses momentane Dilemma zustande gekommen ist. Seit 1990 hat er sämtliche Angebote von russischer Seite ignoriert und blockiert, aus Prinzip! Er versteckt(e) sich hinter Putins „autoritärem“ Führungsstil, um alles zu kritisieren, was es zu kritisieren gab bzw. gibt. Eigenwillig: Bei anderen Staaten, wo zu kritisierende Vorgänge teils noch viel schlimmer sind, erleben wir keinen solchen Hype. Die USA können machen, was sie wollen, sie fühlen sich unangreifbar. Aber wehe, es macht ein anderer etwas, dann schreit die ganze Welt, ganz besonders bei Russland. Und das hat völlig andere Ursachen, die in der US-amerikanischen Geopolitik zu suchen sind. Vielleicht werden nun hoffentlich ein paar Leute wach, wenn sie sich mal gründlich mit der Politik der USA, der Nato und des ganzen unfehlbaren Westens beschäftigen. Seriöse Literatur dazu gibt es genügend. Es wäre äußerst wünschenswert, wenn die USA zu ihrer ursprünglichen Devise eines „Amerika First“ zurückkehren würden, die u.a. die „anti-interventionistische Außenpolitik“ betont (geht auf die US-Präsidenten Jefferson und Madison zurück).