Nicht erpressen lassen

Im Kampf gegen die Gasleitung Nord Stream 2 werden die USA immer unverschämter und anmaßender. Trump droht der halben Welt mit Sanktionen, und einzelne Senatoren drohen in Wildwest-Manier gar mit der totalen Vernichtung von Personen und Unternehmen, die sich am Bau beteiligen.
Um die eigenen wirtschaftlichen Interessen, nämlich den Export von amerikanischen Flüssiggas nach Europa, zu verschleiern, wird eine Bedrohung durch Russland in Form von Abhängigkeit erfunden.
Wer die Welt bedroht und erpresst, ist täglich sichtbar.
Dass die Ukraine und Polen in diesen Tenor der USA einstimmen, ist klar. Sie werden dafür gut bezahlt und fürchten zu Recht, unrechtmäßige Vorteile zu verlieren.
Jahrelang hat sich die Ukraine ohne Bezahlung aus der bestehenden Erdgasleitung bedient, Transitgebühren kassiert und nichts für die Erhaltung der Anlagen getan. Wäre Russland tatsächlich der böse Erpresser, hätte es die halbe Ukraine erfrieren lassen können.
Polen hat schon zu DDR-Zeiten aus purem Eigennutz den Transit aus der Sowjetunion massiv behindert, so dass der Bau der Fährlinie Mukran-Klaipeda notwendig wurde, um Polen zu umgehen.
Hoffentlich bleibt die Bundesregierung fest in ihrer Haltung und weist die dreiste Einmischung der USA in unsere inneren Angelegenheiten entschieden zurück.
Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin