Auch wenn man nicht mit allem einverstanden ist, was die Landesregierung unter Ministerpräsidentin Manuela Schwesig tut, so muss man doch ihrer konsequenten Haltung in der Frage Nord Stream 2 und der Beziehungen zu Russland Respekt zollen.
In einer Zeit, wo Scharfmacher verschiedenster Richtungen alles tun, um die Beziehungen zwischen Russland und Deutschland in Frage zu stellen und amerikanischen Interessen zu opfern, vertritt sie einen klaren Standpunkt zur Fortsetzung des Projekts und zur Fortsetzung der Beziehungen.
Und das trotz Anfeindungen von verschiedenen Seiten, selbst aus ihrer eigenen Partei.
Anders als die Kanzlerin, die bei ihrem Wahlauftritt in Stralsund vollmundig versprach, sich nicht von Trump erpressen zu lassen, dann aber in Berlin diese Aussage sofort relativierte, vertritt Frau Schwesig klar Landesinteressen und lässt sich von gesundem Menschenverstand leiten.
Aufklärung der Vorgänge um Nawalny, wo immer noch klare Beweise für die Schuld des Kreml fehlen, aber Fortsetzung des politischen Dialogs und der Wirtschaftsbeziehungen. Was hätte unser Bundesland und Deutschland generell davon, wenn das zum Erliegen käme? Wir haben es doch schon erlebt, wie die Sanktionen gegen Russland, Arbeitsplätze und Exporteinbrüche brachten, und das nun wieder in einer Zeit, wo coronabedingt viele sowieso auf dem letzten Loch pfeifen.
Man kann Frau Schwesig nur ein starkes Rückgrat und Durchstehvermögen wünschen – im Interesse der Menschen in unserem Land.
Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin