Du sollst oder du wirst?

An Ernestine Freifrau von Mollwitz
Sie schreiben von den „zehn christlichen Geboten“: „Beim genauen Anschauen merkst du, es sind Verbote“. Nein, beim genauen Hinschauen entdeckt man, dass es im Original auf Hebräisch nicht heißt „Du sollst“ oder „Du sollst nicht“, sondern „Du wirst (nicht) …“. Warum? Weil es eben kein Zwang ist, sondern eigene innere Überzeugung. Weil hier kein Gott beschrieben wird, der befiehlt, sondern der befreit … zu einem Leben, das mir und anderen gut tut. Das wäre doch mal was, wenn wir uns darauf einlassen würden statt, wie von Ihnen beschrieben, nur Ge- und Verbote befolgen zu müssen.