Deutsche Sprache, schwere Sprache

Ich kann Herrn Friedrich M. aus Zingst gut verstehen, auch wenn seine Überschrift sicherlich bewusst überzogen formuliert ist.

Zwar ist es möglich, dass es sich bei dem von ihm monierten Text um einen blöden Fehler handelt, was uns allen gut und gerne mal passieren kann, aber ich beobachte schon länger, dass in der Tat in Sachen Grammatik in Alltag, TV, Rundfunk und Druckwesen eine gewisse Nachlässigkeit unter den Menschen herrscht.
Regelmäßig wird der Buchtitel „Der Genitiv ist dem Dativ sein Tod“ gelebt.
Auffällig ist mir z. B. immer wieder, dass man beim Kasus schludrig ist. So hört und liest man immer wieder mal sowas wie „wegen dem Vater“, als wenn es nicht die genitivische Frage „WeSwegen?“ gäbe. Oder man hört und liest immer wieder mal so etwas wie „Er wurde zum Polizist ausgebildet“ oder „Man sieht den Präsident ins Weiße Haus gehen“. Der Akkusativ ist den Urhebern solcher Formulierungen anscheinend nicht vertraut. …
Wenn es schon Muttersprachlern schwerfällt, korrektes Deutsch zu sprechen und zu schreiben, was soll man dann unseren neuen Nachbarn abverlangen, zumal ich schon erlebt habe, dass diese mitunter besseres Deutsch sprechen und schreiben als „Biodeutsche“. …
Ich sag’s ja: Deutsche Sprache – schwere Sprache!