Angriff auf das Capitol

Der blutige Terrorangriff auf das Capitol, angefeuert durch den Präsidenten und seine Vasallen nicht nur erst kurz zuvor nahe dem Weißen Hause, zeigt, dass die Demokratie vor diesem Noch-Präsidenten paradoxerweise verteidigt werden muss, welcher bei seiner Amtseinführung 2016 vorgab, Demokratie, Verfassung und allen Bürgern dienen und diese schützen zu wollen. Die von Trump und seiner Umgebung am Monitor jubelnd verfolgten Geschehnisse zeigen, wie fragil Demokratie ist und wie verfassungsmäßiges Recht mit Füßen getreten werden kann.
Und wie gefährlich das sein kann, auch wenn bei den Amis selbst hier wohl alles drei Nummern größer scheint, zeigen auch die Bilder vom Reichstag in Berlin. Zwar sind in Berlin die wütenden Banner und „Wir holen uns unser Land zurück“-Schilder nicht sehr weit gekommen und haben wir bisher gottlob keine Toten zu beklagen, aber die Bilder und Parolen ähneln sich frappant.
Und wenn man dann mitbekommt, was alles noch geplant war und ist, wie etwa die Ermordung vor Ort bzw. Entführung und spätere Ermordung von Nancy Pelosi und weiterer Kongressleute, dann bekommt man eine Ahnung, wohin diese überhaupt nicht zufälligen Angriffe führen können oder sollen. In rechtsextremen Kreisen erhofft man sich sogar einen Bürgerkrieg. Bürgerkrieg wäre aber das falsche Wort. Es wäre schlicht und ergreifend ein Putsch. Das Ziel ist die Beseitigung der Demokratie. Und das betrifft nicht nur die USA, wo sogar an allen 50 Capitolen dasselbe ablaufen sollte oder soll. Das lässt Böses erahnen und böse Erinnerungen wach werden. Hoffen wir, dass die Demokratie und die Mehrheit des Volkes wehrhaft genug sind, den Marsch auf Washington und Berlin zu verhindern.