Leserbriefe lesen

Europas Albtraum!

Trump ist gewählt. Das ist schon schlimm genug. Da wird so einiges auf uns zukommen. Wer weiß, vielleicht kommen ja auch die ersten US-amerikanischen Asylbewerber, wenn ich mir das Gruselkabinett Trumps so ansehe, d. h. Leute, die alles wollen, nur keine Demokratie und offene Gesellschaft, wie sie offen bekennen. … Und ein Leser meint nun, dass gegen Trump gehetzt worden ist. Ist das so? Gilt kritische Berichterstattung zum machtgeilen Milliardär, der wohl nicht regieren, sondern herrschen will, als Hetze, nur weil sie nicht wohlwollend ist? Und woher nimmt der Leser die kühne Behauptung, dass bundesrepublikanische Medien und Politiker versucht hätten, die Trump-Wahl zu verhindern? Wie bitte schön hätte das denn gehen sollen? Etwa durch Fakenews und Desinformation, wie es die russischen Trolle versucht hatten? Und hat der Leser auch nach 1.000 Tagen des russischen Krieges gegen die Ukraine noch immer nicht verstanden, wer hier den Krieg immer weiter vorantreibt? Und noch kühner ist die Behauptung, wir wollten Russland vernichten. Hat der Leser zu viel Putin konsumiert? Soviel Realitätsferne tut schon weh! … Und genauso würde man vergebens in der „Journaille Stern“ („Journaille“ - eigentlich ein verächtlicher Begriff für Journalisten, nicht für Printmedien) irgendwas finden, was Kamala Harris als „Erlöserin“ weissagte. Bessere Alternative zu Trump gewiss, aber nicht „Erlöserin“, indem das Fragezeichen dieses bereits im Titel infrage stellte. Nicht Weissagung, sondern Erhoffen war der Tenor des Leitartikels. Das ist doch wohl erlaubt. Auch der „Stern“ hätte keinen Einfluss auf die US-Wahl nehmen können. Wie denn auch? Im Übrigen stand auf der Titelseite des „Stern“ zu Trump nicht „Mein Kampf“ sondern „Sein Kampf“, auch wenn der erhobene Arm mit US-Flagge als Drapierung an Assoziationen nichts zu wünschen übrigließ. Was so ein einzelner Buchstabe so ausmacht - und auch die Tatsache, dass letzteres vor sieben Jahren in Nr. 35 von 2017 zu finden war.

Haiko Hoffmann, Schwerin, 19.11.2024

Hier können Sie Ihre Leserbriefe online aufgeben

Bitte beachten Sie, dass wir uns das Recht vorbehalten, im Falle des Abdruckens in der Zeitung, Textpassagen zu kürzen oder nachträglich zu ändern.