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< Zurück zur ÜbersichtBehördenzentrum in der Blücherstraße
Nur noch wenige Wochen, dann werden die ersten der insgesamt 500 Mitarbeiter ihre Arbeit im neu- und umgebauten Behördenzentrum in der Rostocker Blücherstraße aufnehmen. Vier Landesbehörden werden dann auf dem Gelände des ehemaligen Polizeipräsidiums ihren Sitz haben. Ein schon oft diskutiertes Problem: Es wird auf dem Gelände nur etwa 100 Autostellplätze geben und die sollen vorzugsweise für Dienstfahrzeuge und Besucher genutzt werden. In der Blücherstraße selbst gibt es kaum Parkplatzmöglichkeiten, denn die sind schon bis aufs Äußerste ausgelastet. Selbst in den angrenzenden Seitenstraßen sind die Parkmöglichkeiten begrenzt. Plötzlich eine Lösung für das Parkplatzproblem: Wie die Verkehrssenatorin erklärte, sollen den Mitarbeitern des Behördenzentrums Parkflächen am Albrecht-Kossel-Platz, an der Rückseite des Hauptbahnhofes angeboten werden. Dort stehen 115 Plätze auf einem kommunalen Stück Land zur Verfügung, die tagsüber genutzt werden könnten. »Und vom Bahnhof aus, sei man zu Fuß oder mit der Straßenbahn dann schnell am Arbeitsplatz in der Blücherstraße«, war in einem Artikel in einer Tageszeitung zu lesen. Glaubt denn tatsächlich jemand ernsthaft daran, dass die Mitarbeiter des Behördenzentrums ihr Auto am Bahnhof parken und dann vielleicht zu Fuß oder mit den »Öffentlichen« zum Büro kommen? Und was ist, wenn bei dem Besucheraufkommen die 100 Parkplätze am Haus, die ja auch für Dienstfahrzeuge vorgesehen sind, nicht ausreichen? Ich möchte ja nicht unken, aber ein gutes Gefühl, was das Parken betrifft, habe ich bei der bevorstehenden Eröffnung des Behördenzentrums nicht. Es ist doch schon heute so, dass aufgrund der fehlenden Parkflächen in der Blücherstraße die Autofahrer ihr Gefährt abstellen, wo immer es geht. Besonders beliebt und ein Geheimtipp ist dabei die Straße zum Alten- und Pflegeheim, mit ihrem abgesenkten Bürgersteig, die, obwohl sie als Feuerwehrzufahrt gekennzeichnet ist, sich offenbar gut als schnelle Parkgelegenheit auch für die täglichen Besucher der nahegelegenen Rentenstelle eignet. Dabei ist es den Besuchern so ziemlich egal, ob sie die Fahrzeuge halb oder ganz auf dem abgesenkten Bürgersteig abstellen, ob da ein Rollstuhlfahrer vorbei kommt, oder nicht. Kontrolliert wird sowieso nicht, demzufolge ist auch nichts zu befürchten. Und das passiert, obwohl es eigentlich für dieses Amt ein Parkhaus gibt, welches aber leider von der Blücherstraße aus nicht zugänglich und zudem auch sehr schlecht ausgeschildert ist. Lediglich ein Hinweis auf der Sprechanlage, legt die Vermutung nahe, dass es da auch noch ein Parkhaus gibt. Aber es sind auch Dauerparker und Gewerbetreibende, die auf dem Gehweg ihr Plätzchen finden. Also, wenn schon die Kunden der Rentenstelle das zur Verfügung stehende Parkhaus nicht nutzen, vielleicht wäre da auch noch Platz für einige Mitarbeiter des Behördenzentrums?
Anonym., Rostock (Name dem Verlag bekannt), 29.10.2024