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Als ich von der diesjährigen Baumpflanzaktion der Hansestadt Rostock in der Rostocker Heide las, fiel mir erst einmal die Kinnlade runter. Ich liebe die Natur und bin bereit, viel dafür zu tun. Jedoch war ich doch sehr erstaunt über die zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit, welche mir da entgegen schlug. Auf der einen Seite pflanzt die Hansestadt Rostock Bäume, um die Natur und das Klima zu retten. Auf der anderen Seite macht sie circa 150 Gärten platt, um eine Straßenbahntrasse zu bauen. In diesen 150 Gärten stehen massenhaft Bäume. Vielleicht keine Kastanie oder Buche, aber wunderbare Obstbäume und Sträucher. In diesen Bäumen und Sträucher wohnen massenhaft Insekten, Vögel und Kleinsttiere. Diese verlieren alle ihr Zuhause. Nun gut, die können ja umziehen in die Rostocker Heide. Müssen wir ihnen jetzt nur noch erklären. Haha ... Scherz beiseite. Mir ist ja bald schlecht geworden, als ich von diesem Greenwashing las. Kann das noch normal sein, was die Hansestadt tut? Ich bin Rostockerin seit meiner Geburt, aber das ist für mich völlig unverständlich. Versteht irgendjemand im Rathaus überhaupt, was unserer Stadt damit angetan wird? Mehr als 150 fleißige Gärtner verlieren ihre wunderbar und liebevoll gepflegten Gärten, die sie schon seit Jahrzehnten hegen und pflegen. Und nun steckt sich die Stadt einen Orden an, weil sie Bäume pflanzt in der Rostocker Heide? Sicherlich eine gute Tat, aber nicht, wenn man beim sich Umdrehen die Natur auf anderer Art und Weise verschandelt und zerstört. Ergebnis gleich Null!
Susanne R., Rostock, 28.10.2024