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Feminine Außenpolitik?

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat bei ihrem Amtsantritt erklärt, jetzt werde feminine Politik gemacht. Bisher hat man darunter verstanden, dass Frauen in der Politik mit mehr Besonnenheit und Diplomatie handeln als manche Männer und auf Frieden und Ausgleich setzen. Das scheint aber nicht mehr zu stimmen, denn wenn man die Forderungen gerade von Frauen der Grünen und der FDP nach immer mehr und neuen Waffen zur Forcierung des Krieges in der Ukraine so hört, denkt man eher an Amazonen als an Friedensengel. Wo sind die Zeiten geblieben, wo sich die Grünen als Friedenspartei bezeichneten und gegen atomare Aufrüstung auf die Straße gingen? Die Rüstungslobbyistin der FDP Frau Strack-Zimmermann tritt so radikal auf, dass sie sich von Journalisten in einer Talk-Show sagen lassen muss, sie mache einem Angst in ihrer Kriegshysterie. Eine Bundestagsabgeordnete erklärte öffentlich, sie schäme sich, Katholikin zu sein, wenn der Papst zu Friedensverhandlungen im Ukrainekrieg aufruft. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren es besonders die Frauen und Mütter, die nie mehr Krieg forderten und nie mehr einen Mann oder Sohn beweinen wollten. Aber das war eine Generation, die Krieg aus eigenem Erleben kannte, die heutigen Politikerinnen kennen Krieg nur aus dem Fernsehen-das macht den Unterschied.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 04.05.2024

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