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Zu Meinungen zum Gesundheitssystem

Zu »Erinnerungen zum Gesundheitssystem«, vom 17. März, Seite 2. Die Meinung von Brigitte Riedel zu Herrn Fehrmann macht nachdenklich. Jeder DDR Bürger hat seine Biographie, seine Erlebnisse und seine Erfahrungen. Sie sind keineswegs identisch, wie auch Herr Hubert, auf den sich Herr F. bezog zeigt. Die DDR war ein Unikat, trotz Fehlentwicklungen. Früh wurde das Gesundheitswesen auf Vorbeuge eingestellt. Ja, 10% des Einkommens waren die Beiträge zur Renten- und Krankenversicherung, bis zur Grenze von 600 DDR Mark. Darüber konnte eine freiwillige Rentenzusatzversicherung abgeschlossen werden. Ich erspare hier Anmerkungen zum Rentenstrafrecht nach dem 3. Oktober 1990. Eine 2 Zimmer Neubauwohnung kostete etwa 60 Mark (M +KM), außer Strom. Ja, die fehlenden Kosten erarbeiteten »die Werktätigen in Stadt und Land«. Heute, unter anderen Eigentumsformen, sagt man »Solidargemeinschaft«. Und Frau Riedel schauen sie mal auf ihren Rentenbescheid wie viel sie für die Kranken- und die Pflegeversicherung bezahlen, wo sie Zuzahlungen leisten. Wie oft hören sie: Wir können keine Patienten mehr aufnehmen, oder wir haben erst ? ? freie Termine. Ursachen liegen nicht bei den Ärzten. Fallpauschalen, Bürokratie und Fachkräftemangel habe ihre Auswirkungen. Die Gesundheitsreförmchen zwingen immer mehr Landkreise, wie den LK LUP, zur kommunalen Trägerschaft, um die gesundheitliche Versorgung zu sichern. Wenn vorgegebene Fachkompetenz durch Ideologie ersetzt wird, kommt es zu Fehleinschätzungen, egal unter welchen Gesellschaftsbedingungen. Ich habe viele Krankenschwestern, Pfleger, Ludwigsluster Diakonissinnen und Ärzte beruflich, als Patient, oder Besucher in den Einrichtungen Neu-Kaliß, Parchim, Lübz, Plau, Schwerin, Leezen u.a. kennen gelernt, sie alle sahen ihren Beruf als Berufung. Schwester Monika, für die Älteren, oder Schwester Agnes lassen grüßen.

Jürgen Schwarzenberg, Ludwigslust, 09.04.2024

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