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Die kleine Friedenstaube

Den Frühling vorbereitend zeigt sich die Natur und Vögel zahlreich fliegen durch die Flur. Meise, Amsel, Buntspecht zwitschern durch‘s Gefilde, auch Kleiber, Drossel und die ganze Finkengilde. Sie schmücken sich mit buntem Brautgefieder, bauen ein Nest und singen Frühlingslieder. Doch etwas macht sie plötzlich stutzig, die kleine Taube, schneeweiß und so putzig, sieht furchtbar krank aus und auch blass. Die Vögel denken: »Was ist das?« Ihre kleine Friedenstaube saß oft vor der Gartenlaube, erfreute sie mit ihrem Gurren, vertrieb gleich Unwille und Murren. Ein Vorbild war sie stets, hat jeden Zank vermieden, symbolisierte sie doch Sanftmut und den Frieden. Sie fliegt nicht mehr, hat nur gesessen, hat sie vielleicht was Unrechtes gefressen? Die Vögel wollen nicht, dass ihr ein Leid passiere, und bringen sie sogleich zu den Ernährungs-Docs der Federtiere. Experten untersuchen Mal um Mal, das kleine Tier erleidet viel zu lange Qual. Sie finden‘s raus und sind entsetzt, hochgiftiges Kanonenfutter hat das Tier gefressen, ist innerlich verletzt. Große Eile ist hier nun geboten, und in solchen Fällen, ist die Ernährung unverzüglich umzustellen. Die Vögel bieten Hilfe an, gebraucht wird hier nun jedermann, die Taube schnell gesund zu pflegen, da gibt’s auch nichts zu überlegen. Sie schreien in die Welt, den Machthabern zugewandt: »Steckt nicht die ganze Welt in Brand! Bemüht euch endlich um passable Einigkeit, und vermeidet jeden unvernünftigen Streit. Nehmt den Menschen nicht die Hoffnung und den Glaube, und rettet schnell die stark verletzte Friedenstaube.«

Inge Schürer, Dabel, 11.03.2024

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