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Vom Ukraine- zum Atomkrieg?

Das perfide Spiel um Macht und Einfluss, Gewalt und Krieg mit einer abgrundtiefen Raffiniertheit beherrscht »Zar« Putin wie kein Zweiter. Wenn er glaubt, dass es an der Zeit ist, seine »Gegner« in der freien westlichen Welt wieder einmal verunsichern oder aus Angst vor seinem Machtverfall im Inneren Stärke demonstrieren zu müssen, fuchtelt der gelernte KGB-Geheimdienstler bevorzugt mit Atomwaffen herum. Ganz so, als ob nicht er, und zwar nur er, sondern der Westen der Aggressor im Ukraine-Krieg wäre, warnt Putin: »Alles, was sie (der Westen) sich derzeit einfallen lassen, womit sie die Welt erschrecken, schafft die reale Gefahr eines Konflikts mit dem Einsatz von Atomwaffen.« Warum macht er das? Eine Demonstration der Stärke? Wohl kaum. Im Gegenteil: Die Drohung verrät eher Schwäche. Die Verbreitung von Angst ist Putins durchschlagskräftige Waffe. Er will damit einschüchtern, weil er weiß, dass die westliche Allianz all seine Kriegsziele in der Ukraine verhindern kann, wenn sie sich einig wäre. Natürlich darf niemand die Drohungen auf die leichte Schulter nehmen, auch wenn ein nuklearer Einsatz eigentlich keine Option sein kann, zum einen wegen der US-Abschreckung und zum zweiten, weil er dann seinen Hauptverbündeten China verlieren würde. Die Geschichte zeigt immer wieder, dass es Despoten mit imperialen Absichten gibt, die sich hinter fadenscheinigen Friedensargumenten verstecken.

André Rohloff, , 11.03.2024

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