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Schuss ins eigene Bein

Damit hat Putin sicher nicht gerechnet. Der Krieg gegen die Ukraine entwickelt sich immer mehr als Schuss in das eigene Bein. Das Ziel, die Ukraine zu einer militärisch neutralen Zone zu machen, ist bisher nicht gelungen. Die Kämpfe werden immer mehr zu einem verlustreichen Kampf für Russland und die internationale Isolation des Landes nimmt immer mehr zu. Auch wenn es am Ende gelingen sollte, einen Sieg für Putin über die Ukraine zu erringen, wäre der Preis dafür zu hoch. Mit dem möglichen Beitritt Finnlands und Schweden in die NATO würde genau das eintreten, was Putin verhindern wollte, nämlich eine Umklammerung seines Landes durch die NATO zu verhindern. Die NATO rückt damit noch breiter heran, wenn diese Länder ihre bisherige Neutralität aufgeben. Allerdings erhöht sich damit aber auch die Gefahr, dass sich die politische Lage in Europa und in der Welt weiter destabilisiert. Jeder kennt den Spruch, dass ein angeschlagenen Gegner unberechenbar und irrational reagieren kann. Deshalb sollte die Diplomatie nach wie vor darauf gerichtet sein, eine politische Lösung des Konflikts zu schaffen, die beiden Seiten gerecht wird. Militärische Lösungen werden unweigerlich zu einem Dauerkrieg führen, der nur Verlierer haben wird, und immer das Potenzial eines Weltkrieges in sich hat.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin , 15.05.2022

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