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Perfide US-Politik

Es wird Zeit, dass endlich einmal Klartext gesprochen wird betr. der Schuldfrage am Ukrainekrieg. Jeder Krieg ist zu verurteilen, egal, von wem begonnen. Nicht nur die US-Kriege, sondern auch dieser, denn sie bringen nur Leid, Tod und Verwüstung. Jedoch gibt es hier ein „aber“: Über Jahre hat Putin dem Westen Angebote über eine neue Sicherheitsstruktur für Europa unterbreitet – alles wurde ignoriert bzw. (bewusst) abgelehnt. Das zog sich bis Anfang 2022 hin. Selbst noch im Dezember 2021 hat Putin dem US-Präsidenten Biden das dringende Angebot gemacht, über die Zukunft der Ukraine zu reden, um einen für alle Seiten akzeptablen Konsens zu finden. Unter dem Vorwand, mit einem Aggressor nicht zu verhandeln, hat Biden dieses Angebot brüsk ausgeschlagen in dem Wissen, dass Putin nun nichts anderes übrig bleibt, als die Sicherheitsinteressen seines eigenen Landes selbst in die Hände zu nehmen. Warum auf diesem Wege, dazu muss man etwas über den Tellerrand der medialen Russophobie in Richtung Ukraine schauen - auf das, was uns verschwiegen wird. Biden und der Westen wussten, was nun passiert. Biden hätte selbst mit dem „Aggressor“, wenn er denn einer wäre, auf jeden Fall reden müssen, wenn er echt hätte einen Krieg verhindern wollen. Aber das wollte er eben nicht, er wollte den Krieg (vor allem den mit Russland). Kurz zur Geschichte: Diese Taktik ist nicht erstmalig. Schon Bismarck wollte 1870 unbedingt den Krieg mit Frankreich, aber er wollte nicht der „Aggressor“ sein. Die berühmt-berüchtigte „Emser Depesche“ manipulierte er inhaltlich so, dass der dadurch beleidigte Napoleon nun selbst zur Gesichtswahrung Bismarck den Krieg erklärte, und Bismarck hatte, was er wollte, ohne sich die Hände schmutzig zu machen. Die Sache ist eindeutig: Die USA haben diesen Krieg und die damit verbundenen Folgen bewusst in Kauf genommen, spielt er sich doch in Europa ab und nicht an ihren Grenzen. Und sie haben jemanden, der ihnen den Blutzoll abnimmt. Fakt ist, dass dieser Krieg westlicherseits von langer Hand vorbereitet worden ist, und man tut auch jetzt nichts zu seiner Beendigung. Im Gegenteil, Waffen über Waffen für die Ukraine. Es wäre nur ein ganz kleiner, aber immens wichtiger Schritt notwendig, den Krieg zu beenden, aber er tut es nicht. Dafür sollte mal der komplette Westen sanktioniert und boykottiert werden. Und von der Ukraine unter Führung der jetzigen Politiker ist ein Kriegsende auch nicht zu erwarten, solange sie die USA und den von diesen beauftragten Westen hinter sich wissen. Wolfgang Mengel, Stralsund

Wolfgang Mengel, Stralsund, 09.05.2022

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