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Bewaffnete Drohnen?

Feiertage wie Weihnachten und Jahreswechsel, noch dazu in der coronabedingten „Ruhe“, sind Gelegenheit für allerlei Gedanken, nicht nur um Privates und Familie, sondern auch um die Politik. Bei den staatlichen Ausgaben spielen Verteidigungskosten, so denn notwendig, eine nicht ganz unbedeutende Rolle, aber Rüstungskosten? Wozu müssen wir in der von den USA geforderten Höhe Milliarden für Rüstung ausgeben und gegen wen? Brauchen wir bewaffnete Drohnen zum Schutz unserer Soldaten? Wenn sie nicht im Ausland agieren, sondern an den Grenzen nur unser Territorium verteidigen (falls notwendig), erübrigt sich das. Südafrika sollte hier nachahmenswertes Beispiel sein. Aber es ist ja nicht so. Da spielen ja hoch angebundene wirtschaftliche und finanzielle Interessen der Superreichen eine große Rolle. Und als Ex- Bundespräsident Horst Köhler diesbezüglich mal in einer Äußerung die Katze aus dem Sack ließ, kostete ihn das sein Amt, denn so deutlich darf auch ein Bundespräsident die unverblümte Wahrheit nicht sagen. Und es wird noch deutlicher, wenn man hinter die (historischen) Kulissen schaut. Ausgerechnet die USA sind unser unverzichtbarer Bündnispartner, das Land, das in den 244 Jahren seiner Existenz ganze 16 Jahre kriegsfrei war. Ein Staat, der meint, dass er berechtigt handelt, wenn er in tausenden Kilometern Entfernung von seinen Grenzen dort seine „nationale Sicherheit“ verteidigen muss? Deutschland sollte aufgrund der ihm in der offiziellen Geschichtsschreibung angelasteten unheilvollen Kriege politisch und militärisch neutral sein. Keine militärische Hörigkeit gegenüber den USA, raus aus der NATO, dann erübrigt sich u.a. auch die Diskussion um die Ausrüstung der Bundeswehr mit bewaffneten Drohnen. Die Corona-Pandemie hat deutlich gezeigt, wofür das freiwerdende Geld sinnvoll eingesetzt werden kann und muss, nämlich ganz besonders im Sozial- und Bildungsbereich. Hoffentlich führt das Jahr 2021 unsere Politiker zu dem Volk dienlichen Einsichten! Und man glaube bitte nicht, dass sich mit dem neuen US-Präsidenten Biden etwas ändert. Auch er gehört zu den Superreichen (300.000 Personen = 0,1% der US-Bevölkerung!) und hat nur für deren Interessen (Erzielung höchster Profite) zu arbeiten. Denn die Rüstung ist nun mal das einträglichste Geschäft, mit dem die USA im Verlaufe des 1. Weltkrieges zur Weltmacht aufstiegen.

Wolfgang Mengel, Stralsund, 04.01.2021

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