Leserbriefe lesen

IGA-Park soll zur BUGA aufblühen

In einer lokalen Tageszeitung las ich in der letzte Woche: »Millioneninvestition – IGA-Park soll zur BUGA aufblühen.« 15 Millionen sollen im IGA-Park investiert werden, circa zwei bis drei Millionen davon durch die Stadt. Ein Großteil kommt von privaten Investoren. Der Bau eines Wassersport- und eines Kletterparks sowie eines großen Spielplatzes sind geplant, eine Badestelle soll offiziell zugelassen werden und Gastronomie wird es auch geben. Die Blaue Flotte soll wieder regelmäßig am Park anlegen und ein Marineum ist angedacht. Und natürlich wollen die Investoren auch Geld dabei verdienen. Super, dachte ich, endlich rückt der Park, dem seit der IGA 2003 viele Attraktionen abhanden gekommen sind, zurück in den Mittelpunkt und vielleicht kann er sich, wie seinerzeit, ja auch wieder zu einem echten Anziehungspunkt für alle, besonders aber für Familien mit Kindern entwickeln. Ziemlich entsetzt war ich allerdings, als ich las, dass der Kletterpark für Abenteuerlustige in den Masten des Traditionsschiffes errichtet werden soll. Was soll das denn?? Das Traditionsschiff ist so ziemlich der einzige verbliebene echte Zeitzeuge einer großen Reederei, ein Schiff, das zu DDR-Zeiten auch tatsächlich auf den Weltmeeren unterwegs war und welches heute als Museum mit Ausstellungen beworben wird. Und das soll jetzt zum Kletterspaß herhalten? Ich fasse es nicht und ich vermisse den Aufschrei der Rostocker Bürger! Ein Kletterpark für das IGA-Gelände ist mit Sicherheit eine gute Idee, aber niemals auf dem Tradi! Um den Park für Familien wieder attraktiver zu machen, müssen natürlich noch weitere Spielgelegenheiten für Kids her, deren Nutzung auch größtenteils kostenfrei sein sollte. Ich denke da an Schaukeln, kleinere Kletterwände, Rutschen, Labyrinth, Plätze für sportliche Aktivitäten, Minigolf; da fallen den Organisatoren bestimmt noch viele weitere Möglichkeiten ein, die den Park schöner und anziehender machen könnten. Denkbar sind auch flexible Angebote wie Ponyreiten. Ja, der IGA-Park sollte wieder von vielen Besuchern regelmäßig genutzt werden, aber dazu muss er sich erst einmal wieder zu einem Ausflugsziel entwickeln. Die Beteiligung an der BUGA könnte daher eine gute Chance sein, den Park wieder attraktiver für Besucher zu machen. Aber das kostet natürlich Geld und so sind die Investoren auch daran interessiert, dass die geplanten Projekte wie unter anderem der Kletterpark schon vor und auch nach der BUGA durch hohe Nutzerzahlen eine solide Finanzierung erfahren. Auch der Nahverkehr ist dabei in gewisser Weise abhängig von den Nutzerzahlen; schließlich muss er an das Besucheraufkommen angepasst werden und er sollte ja auch eine gute Erreichbarkeit des Parks anbieten und absichern. Interessant für mich war allerdings beim Lesen des Artikels die Information, dass auf einer Teilfläche des Parks – eine kleine Siedlung mit Häusern – geplant ist, die sich an der vorhandenen Bebauung in Dorf-Schmarl orientieren. Da sind wir doch einmal sehr gespannt und neugierig, was das für eine Teilfläche im IGA-Park sein wird. Und ich frage mich auch, was eigentlich die »kleine Siedlung« mit dem IGA-Park oder der BUGA zu tun hat.

Anonym., Rostock (Name dem Verlag bekannt), 14.10.2020

Hier können Sie Ihre Leserbriefe online aufgeben

Bitte beachten Sie, dass wir uns das Recht vorbehalten, im Falle des Abdruckens in der Zeitung, Textpassagen zu kürzen oder nachträglich zu ändern.