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Das ist zum Weinen

Antwort auf den Leserbrief "Zum Weinen" vom 07.10.2020

Ein anonymer Briefschreiber aus Graal Müritz, findet es zum Weinen, dass die Bundesregierung und die Landesregierung Anstrengungen unternehmen, die Werften in MV zu retten. Dabei verweist er auf Fehler der Vergangenheit bei der Förderung von Unternehmen. Richtig ist, dass es diese Fehler gab, aber das kann doch nicht als Argument taugen, nun gar nichts mehr zu tun, um die Wirtschaft unseres Bundeslandes zu erhalten und damit die Existenz von tausenden Werftarbeitern und Zulieferern sowie deren Familien. Der Anonymus behauptet, die Schiffbau-Technik sei veraltet und niemand mehr würde die Schiffe kaufen. Das zeugt von wenig Kenntnis, denn gerade die boomende Kreuzfahrt-Branche zeigt doch das ganze Gegenteil Und außerdem: es wird ein Leben nach Corona geben und damit einen notwendigen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Forderung des Schreibers, sich nur auf zukunftsträchtige Technologien zu orientieren, ist sicher gut und richtig, aber diese fallen nicht vom Himmel. Dafür braucht man eine solide Basis und wirtschaftlich starke Unternehmen, die in Forschung und Entwicklung investieren können. Der Bericht der Bundesregierung zum Stand der deutschen Einheit hat gerade wieder festgestellt, dass große Unternehmen der alten Länder immer noch einen Bogen um den Osten machen. Also müssen wir doch das erhalten und fördern, was wir haben, um unsere Wirtschaftskraft zu erhöhen, den technischen Fortschritt eingeschlossen. Nur vom Tourismus wird das Land nicht leben können oder wir bleiben das Armenhaus Deutschlands.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerib, 10.10.2020

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