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Solidarität - nicht nur zu Weihnachten

Jedes Jahr zur Weihnachtszeit erleben wir eine Welle der Hilfsbereitschaft: Spendenaktionen, Unterstützung für die Tafeln, Hilfsprojekte „Hand in Hand durch unser Land“. Das ist wichtig und gut – aber es greift zu kurz. Denn Not und Armut verschwinden nicht nach den Feiertagen. Das Jahr hat 365 Tage, und an jedem einzelnen davon brauchen Menschen Unterstützung. Die Tafeln, Sozialvereine und ehrenamtlichen Initiativen stehen das ganze Jahr über vor der Herausforderung, Engpässe zu überbrücken und Bedürftige zu versorgen. Gerade nach Weihnachten sinkt die Spendenbereitschaft, während die Nachfrage konstant hoch bleibt. Solidarität darf nicht saisonal sein. Wir brauchen: • Regelmäßige Unterstützung statt punktueller Spenden – Daueraufträge und kontinuierliches Engagement helfen mehr als einmalige Aktionen. • Politische Verantwortung – Grundversorgung darf nicht von saisonaler Mildtätigkeit abhängen, sondern muss strukturell gesichert sein. • Gesellschaftliches Bewusstsein – Schulen, Vereine und Medien sollten vermitteln, dass soziale Not ein Dauerthema ist. • Bürgerengagement über das Jahr – Nachbarschaftshilfe, Ehrenamt und Sachspenden wirken nachhaltig. Weihnachten erinnert uns an Mitmenschlichkeit. Aber echte Solidarität zeigt sich daran, ob wir auch im März, im Juli oder im Oktober bereit sind, Verantwortung füreinander zu übernehmen. Fazit: Wer wirklich helfen will, sollte nicht nur an Weihnachten spenden – sondern das ganze Jahr über.

Peter Ahrend, Ostseebad Sellin, 21.12.2025

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