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Geschichtsvergessenheit

Die Aufforderung der deutschen Noch-Regierung, keine russischen Persönlichkeiten zu Gedenkveranstaltungen aus Anlass des 80. Jahrestages des Endes des 2. Weltkrieges zuzulassen, ist eine Schande. Hat man wirklich vergessen, wer die Hauptlast bei der Zerschlagung des Hitler Regimes und bei der Befreiung des deutschen Volkes vom Faschismus getragen hat? Hat nicht gerade das deutsche Volk die Verpflichtung, den über20 Millionen Sowjetsoldaten zu Gedenken, die dafür ihr Leben lassen mussten? Kann man wirklich dem Heimatland dieser Männer und Frauen verwehren, an Gedenkfeiern in dem Land teilzunehmen, für das sie gefallen sind? Geht unser Hass gegen Russland schon wieder so weit, dass wir wieder von der Roten Gefahr und dem Hauptfeind aus dem Osten reden? Der gegenwärtige Ukrainekrieg ist zu verurteilen, aber das darf nicht dazu führen, dass Geschichte negiert wird. Russland hat jedes Recht, seine Helden zu ehren und ihnen zu gedenken. Die Bundespolitik hatte und hat kein Problem damit, Politiker offiziell zu empfangen und zu ehren, die in ihren Ländern für Kriege und Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind und dafür sogar völkerrechtlich angeklagt sind.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 26.04.2025

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