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Der Worte sind genug gewechselt

Der Wildwuchs von Windindustrieanlagen im MV ist nach zunehmenden Bürgerprotesten inzwischen von der Politik als Akzeptanzproblem erkannt. Kommunal - und Landespolitiker verspüren die von vielen Initiativen getragene Verärgerung. Die bislang sich insoweit eher passiv verhaltenden Planungsverbände sowie die zuständigen Landespolitiker beginnen sich mit der Problematik zu befassen. Auch der zur Wiederwahl antretende Landrat in LUP und die im Land verantwortlichen Minister für Wirtschaft und Landwirtschaft/Umwelt melden sich jetzt bürgerorientiert zu Wort. Sie alle wollen die Flächenbelastung mit WKA bis 2027 auf 1,4% zu begrenzen. Gleichzeitig wird aber gerne darauf hingewiesen, dass es letztlich eine Bundesaufgabe sei, den ausufernden WKA-Wildwuchs zu begrenzen. Die im MV zuständigen Fachminister verhalten sich ambivalent. Einerseits sollen Belastungen begrenzt werden, andererseits wollen sie die Möglichkeit anbieten, über höhere Bürger- und Gemeindebeteiligungen mehr Akzeptanz zu erreichen. Anders gesagt, drohende Wertverluste bei Immobilien, gesundheitliche Belastungen, Schäden an Umwelt und Natur, ausbleiben von Touristen, drohender Wegzug von jungen gutausgebildeten Menschen etc. soll mit Geld kompensiert werden. Derartiges Angebot erhöht Glaubwürdigkeit nicht. Glaubwürdigkeit verbessern würde z.B. wenn das Land, aus bereits verpachteten oder für WKA zur Pacht in Aussicht gestellten, landeseigenen Flächen aussteigen würde. So könnte aktuell Wildwuchs reduziert und entschlossenes Handeln demonstriert werden. Denn losgelöst von aktuellen oder demnächst anstehenden Wahlen, gilt auch für Politikee: "die Wählerinnen und Wähler sind der Souverän" .

Werner Benz, Gallin-Kuppentin, 20.04.2025

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