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Peinlicher geht's nicht mehr

Die Auslosung der Vorrunde der nächsten Fussball-WM geriet in Amerika zu einer peinlichen Show der Selbstdarstellung von Präsident Trump und FIFA Präsident Infantino. Zwei Männer, die offenbar auf der gleichen Welle liegen, was die egozentrische Darstellung der eigenen Leistungen angeht. Während Infantino fast kriecherisch den US-Präsidenten umschmeichelte, was seinen Höhepunkt in der Verleihung des FIFA Friedenspreises fand, palaverte Trump fast 90 Minuten darüber, wie viel Kriege er schon beendet habe, auch solche, die noch gar nicht ausgebrochen waren und wie viel Millionen Menschenleben er schon gerettet habe. Niemand bestreitet seine Bemühungen um den Frieden, aber zur Wahrheit gehört auch, dass es die USA sind, die die meisten Kriege angefangen oder provoziert haben. Die neuesten Aktionen gegen Venezuela und andere mittelamerikanische Staaten lassen Böses ahnen. In typisch amerikanischer Großspurigkeit tönte Trump, dass die WM ein Ereignis werde, was die Welt noch nicht gesehen habe und eine unvergessliche Show sein werde. Von Fußball war dabei kaum die Rede. Man kann nur hoffen, dass sich das bei der WM ändert und der Sport der eigentliche Hauptakteur ist, und nicht zwei Männer, die sich für den Mittelpunkt der Welt halten.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 06.12.2025

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