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Das irritiert

Zu »Unsere Demokratie«, BLITZ vom 26. Oktober, Seite 2. Der Artikel hat mich irritiert. Es ist wohl unstrittig, dass Russland die Ukraine angegriffen hat und verwüstet. Warum – wegen der Nazis? Die russische Propaganda wähnt sich im Krieg mit dem Westen. Ich kenne keinen Westpolitiker, der vorgibt Russland anzugreifen. Es gibt aber enorme Ängste im Baltikum und Polen, dass es ihnen ergeht wie der Ukraine. In Deutschland gibt es zweifellos viele Probleme, die gelöst werden müssen und über die gestritten wird. Und offensichtlich ist das nicht so einfach. Wir müssen uns doch die Grundfrage stellen – wie wollen wir leben, so wie in Russland oder wie im Westen! War 1989 ein Irrtum? In der DDR war und auch in Russland ist es heute einfach mit der Meinungsvielfalt – man braucht nicht viel zu streiten. Die Stasi sorgte und der KGB (FSB) sorgt auch heute für Ruhe. Wenn der Autor, der Meinung ist, woanders können man besser leben, so stehen ihm doch heute alle Möglichkeiten offen – im Gegensatz zu früher. Ich bin in der DDR groß und in Gesamtdeutschland alt geworden. Ich habe bis zu meinem 74-sten Lebensjahr gearbeitet – mit Spaß! Unser Kinder, in den 1980-er Jahren geboren, haben die »weite Welt« kennengelernt und stehen mit ihren Familien fest im Leben und gestalten ihre Zukunft. Vielleicht sollten wir uns an die Trümmerfrauen erinnern, die uns den Wohlstandsweg geebnet haben. Wenn ich auf der Straße die vielen teuren Autos sehe, fällt es mir schwer an Armut zu glauben. Weniger Wohlstandsdenken und mehr Engagement würden uns sicher gut tun.

Dirk-Rainer Böttcher, Lübstorf, 07.11.2025

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