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Ich bin dankbar für eine christliche Erziehung und Prägung, in der ich etwas Grundsätzliches gelernt habe: Ich als Mensch bin nicht fehlerlos, ich mache nicht alles richtig, ich habe nicht immer Recht, ich irre auch. Ja, zu glauben, ich sei fehlerlos, macht mich eigentlich schon unmenschlich und unerträglich. Wir erleben momentan einen Krieg, der nicht nur völkerrechtswidrig, sondern unheimlich brutal und sinnlos ist und der, das ist das Dilemma, nur von einer Seite beendet werden kann, nämlich von dem, der diesen Krieg begonnen hat: Wladimir Putin. Aus manchen Leserbriefen spricht das Bekenntnis: „Ich habe mich geirrt, ich bin enttäuscht von diesem Menschen; solch ein Krieg ist durch nichts zu rechtfertigen.“ Diese Haltung verdient Respekt. Aus anderen Leserbriefen sprechen Starrsinn und ein Festhalten am vertrauten Weltbild, das ist nur noch unerträglich. Und selbst wenn alle Fakten so stimmen würden, was nicht der Fall ist, müsste man doch entsetzt sein über die Empathielosigkeit angesichts der verheerenden Situation in der Ukraine. Aber Empathielosigkeit kann man ja niemandem vorwerfen. Solche Menschen können einem nur leid tun.
Wolfgang Hubert, Scheyern, 03.03.2022