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Was ist eigentlich, wenn?

Nato-Strategen und selbst die ukrainischen Militärs gehen davon aus, dass der Konflikt mit Russland viele Jahre andauern wird, wenn keine politische Lösung gesucht und gewollt wird. Auch Moskau erklärt ständig, dass die Aufgabe zu Ende geführt werde. Wenn das wahr ist, was dann? Wie wollen wir weiter leben? Wollen wir für ewig mit den Einschränkungen, den ständigen Teuerungen und der permanenten Bedrohung durch einen Atomkrieg leben? Ich möchte das nicht! Bisher hört man von der Politik nur, wie man mit augenblicklichen Krisen und Versorgungsproblemen mehr oder weniger schlecht umgehen will. Wo aber ist die Perspektive für Deutschland und Europa? Bisher hört man nur Geschrei nach immer mehr Waffen für die die Ukraine. Wie aber wollen wir zu einer Friedensordnung zurück? Selbst wenn Russland geschlagen werden sollte, bleibt das Land als Atommacht bestehen. Glaubt man auf Seiten der Nato wirklich, man könne Russland künftig ignorieren und Europapolitik ohne Moskau betreiben? So blauäugig können selbst die Politiker nicht sein, die sich heute als Kriegsbefürworter profilieren. Für uns alle wäre es besser, wir würden auf Lösungen für diese Fragen hinarbeiten. Klar ist, Putin hat angegriffen, aber jede Medaille hat zwei Seiten, und wie man so sagt: man sieht den Splitter im Auge des anderen, aber den Balken im eigenen Auge nicht.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 17.10.2022

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