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Bibliotheksgeschichte

Die Stralsunder Seniorenakademie rief ihre Interessenten zu „100 Jahre Stralsunder Bibliothek“ zusammen. Vor trotz Regenwetters erschienenen 49 Gästen referierte die Leiterin der Stralsunder Stadtbibliothek S. Lieckfeldt zusammen mit ihrer Mitarbeiterin M. Füssel. Ihren Vortrag unterlegte sie mit Außen- und Innenbildern der Stadtbibliothek, vor allem seit sie in der Badenstraße 13 beheimatet ist, und das seit 1896! Eine erste öffentlich zugängliche Buchsammlung gab es seit 1560 in einer kleinen Kapelle der Marienkirche. 1698 vererbte Henning Leve seinen gesamten Bücherschatz (4.363 Bd.) der Stadt und legte damit den Grundstein für eine öffentliche Bibliothek. 1920 erfolgte die Gründung und Neueröffnung der Stadtbibliothek in der Badenstraße 13, wo sie sich auch noch heute befindet. Nach der Wende erhielt Stralsund von seiner Partnerstadt Kiel eine umfangreiche Bücherspende. 2010 wurde die Stadtbibliothek nach einer aufwendigen Sanierung wiedereröffnet. 2017 zog die Kinderbibliothek aus der Stadtwaage in der Wasserstraße ebenfalls in die Badenstraße 13. Zur Ausstattung der Einrichtung gehören mehr als 25.000 Romane, 45.000 Sachbücher, 7.000 Zeitschriften und viele weitere Medien. Z.Zt. kann die Bibliothek jährlich circa 13.000 Medien erwerben. Nachdem 1998 die computergestützte Ausleihe eingeführt wurde, ist seit 2011 alles auch online möglich. „Unsere Stadtbibliothek ist ein Ort zum Verweilen und Entspannen, Lesen und Reden, Surfen und Stöbern – ohne Zwang zum Konsum oder Anlass zum Einlass.“ Das sagte Stralsunds OB in seinem Grußwort anlässlich des 100. Geburtstages der Bibliothek 2020. Und er fügte noch ein Wort von Heine zu: „Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die gewaltigste.“ Die Anwesenden bedankten sich mit herzlichem Beifall bei S. Lieckfeldt für den interessanten Vortrag.

Wolfgang Mengel, Stralsund, 04.10.2022

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