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Anti-Schwesig-Kampagne

Was macht man als eine früher sieggewohnte Partei, die eine Wahl krachend verloren hat, so dass das Ergebnis nicht einmal für den Soziussitz reicht? Im Normalfall bietet sich da zunächst eine gründliche Analyse an, nur bringt das nicht viel Spaß und auch kaum Freunde aus dem Kreis der Verlierer. Und wenn bei der Wahl weder sachlich noch personell echte Alternativen überzeugten und auch gegenwärtig nichts aufzubieten ist, bleibt eigentlich nur die bewährte Methode des schlechten Verlierers: den Sieger madig machen. Da mittlerweile zeitlich und generationsbedingt auch nicht mit der Hilfe einer gewissen Behörde zu rechnen ist, muss die Vergangenheit nach Fehlern der Gewinner durchforstet werden. Das macht sich im Nachhinein immer gut, weil man selbst vor allem nicht in der Verantwortung stand, aber alles immer schon besser wusste. Außerdem kann man sicher sein, dass sich in der Opposition und in bestimmten Medienredaktionen bereitwillig Verbündete für die Attacke finden werden. Das ganze Manöver ist so durchsichtig wie überflüssig. Die Frage: Wem nützt das eigentlich heute und vor allem dem Land? Macht es deutlich. Jedenfalls riecht es gewaltig nach etwas, was man im Fußball Nachtreten nennt. Dafür gibt es in der Regel die Rote Karte. In unserem Beispiel muss man das nicht nur sportlich verstehen.

Rainer Sabisch, Boizenburg, 29.04.2022

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