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Als Aggressor entlarvt

Was haben Putin und leider auch heute noch viele hier von der angeblichen Bedrohung Russlands durch die Nato-Osterweiterung nach der Wende geschwafelt. Nun müsste doch dem Letzten klar sein, dass die eigentliche Bedrohung für Putin und seine das Land ausplündernde Nomenklatura die Demokratie-Osterweiterung zu sein scheint. Schließlich hat Putin zur Wendezeit in Dresden als sowjetischer Stasi- Offizier erlebt, welche Kraft vom Volk auf der Straße ausgehen und auch ihm zukünftig im Kreml drohen kann. Diese Angst scheint ihn noch heute zu quälen. Eine Zeitlang kann der Diktator in Russland die für den Frieden und Demokratie Demonstrierenden kraft seiner uneingeschränkten Macht noch einsperren und politische Gegner töten lassen. Irgendwann sind aber die Gefängnisse zu klein für die Vielen auf den Straße Russlands. Das russische Volk wird sich nicht unendlich von umfassenden Informationen über den schändlichen Bruderkrieg und die Sonderrechte der Oligarchen aus Putins Machtzirkel aussperren lassen. Wenn alle in Russland erst erfahren, dass diese Blutsauger sich schamlos am Volksvermögen bedienen, Millionen in westliche Banken schaffen, im reichen Westen teure Villen und ganze Fußballclubs sowie Super-Luxusyachten kaufen, ihre Kinder an den teuersten Schulen und Universitäten der westlichen Welt lernen lassen, ihre Frauen und ihre Gespielinnen in Paris, London, Mailand und sonst wo Luxus-Klamotten kaufen, die Wochenenden mit Familie in Paris oder Kitzbühel verbringen, könnte der Schrei nach neuer „Glasnost“ …und Abrechnung kommen. Dann wird man sich aber auch im Volk fragen, wie eine so ruhmreiche Rote Armee, die den Hitlerfaschismus besiegte, heute ein Brudervolk in einen blutigen Aggressionskrieg stürzt. Sie treibt Tausende Kinder, Frauen und Alte aus dem Land und Putin bedroht die Welt mit einem Atomschlag. Derartiges aggressives Verhalten ist seitens der Nato schon allein aufgrund der demokratischen Führungs- und Befehlsstrukturen undenkbar. Und dann wird das Volk bestimmt auch die Frage stellen, warum Russlands Führungsclique in all den Friedensjahren nach dem Krieg statt einer Wirtschaftsentwicklung und der Steigerung des Wohlstands der breiten Bevölkerung fast alle Kraft nur in die Aufrüstung und den Verkauf seiner noch riesigen Rohstoffressourcen gesteckt hat. Unsere Solidarität gilt der kriegsnotleidenden Bevölkerung der Ukraine. Dafür müssen und wollen wir helfen, auch wenn es uns dadurch eine längere Zeit wirtschaftlich nicht mehr ganz so gut gehen sollte. Meine Hoffnung ist, dass Putin zur Besinnung kommt oder gebracht werden kann und kein atomares Desaster von ihm ausgelöst wird, der Krieg sofort beendet wird. Und dann vor allem, dass dieser demokratiefeindliche mit schwerer Schuld beladene Aggressor letztendlich für all seine Verbrechen vor ein internationales Strafgericht kommt und nach völkerrechtlichen Grundsätzen verurteilt wird.

Klaus Schütt, Sassnitz, 01.03.2022

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