Leserbriefe lesen

Verschwendung von Steuergeldern

Für private Beraterfirmen ein höchst lukratives Geschäft, von der Bundesregierung für entsprechende Dienste geordert zu werden. 2019 standen dafür über 500 Mio. Euro zu Buche. Mehr als 20.000 Beamte stehen in den Ministerien zur Verfügung, um ihre Chefs zu beraten (und die wechseln nicht s o häufig wie ihre Vorgesetzten). Man könnte auf den Gedanken kommen, dass deren Sachverstand nicht ausreichend sei. Mitnichten! Es scheint so, dass Ministerinnen und Minister scheinbar von der Kompetenz ihrer eigenen Mitarbeiter nicht überzeugt sind, sonst bräuchte man keine externen Berater. Wie sollten die Ministeriumsoberen auch, wenn meistens das Parteibuch oder der Proporz wichtiger sind als die eigene Fachkompetenz. Nur ein Beispiel: Das Verteidigungsministerium hat 2019 154,9 Mio. Euro für externe Berater ausgegeben – ist ja auch bei der erneuten weiblichen Führung kein Wunder, denn die Ministerin ist kein Militär und hatte auch damit noch nie etwas zu tun. Es stellt sich wirklich die Frage, warum Beratung aus dem eigenen Ministerium mit sicher vielen hohen Militärs nicht ausreichend ist. 2014 lagen die Kosten für externe Beratungen aller Ministerien bei 63 Mio. Euro, heute sind wir bei über 500 Mio. mit steigender Tendenz. Da werden nicht nur 47 Mrd. Euro fürs Militär abgezweigt, nein, man lässt sich auch noch für fast 155 Mio. Euro beraten, wie man diese Milliarden verbraten kann (denn es gibt niemanden, der uns an unserer Grenze unmittelbar bedroht) . Für diesen Irrsinn stellen die Steuerzahler ihr Geld nicht zur Verfügung! Es ist wertvolles Geld, das hier den Bach runter geht, ohne dass es entscheidenden Nutzen bringt. Es zwingt sich immer wieder der Eindruck auf, dass die oberste Etage nicht weiß, wie es an der Basis aussieht und wo Investitionen für das normale Leben der Bürger dringend notwendig sind. Aber bestimmte Leute stehen trotz vieler Kritiken hoch im Kurs und werden immer wieder gewählt – dann wird es wohl weiter so bleiben, denn sie fühlen sich ja in ihrem Handeln schlussendlich bestätigt.

Wolfgang Mengel, Stralsund, 03.02.2020

Hier können Sie Ihre Leserbriefe online aufgeben

Bitte beachten Sie, dass wir uns das Recht vorbehalten, im Falle des Abdruckens in der Zeitung, Textpassagen zu kürzen oder nachträglich zu ändern.