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Die Feder am Hut

Also ich kann ohne die BUGA 25 in Rostock leben. Rostock hat so viele Grünanlagen, nicht nur für ein paar Wochen hindurch, sondern hier kann ich mich das ganze Jahr über erholen! Und ich wüsste die 142 Millionen Euro gut für Rostock anzuwenden: Straße und Fußgängerwege könnten endlich »auf Vordermann« gebracht werden. Kitas, Schulen gibt es nicht wenige, die ebenso finanzbedürftig wären. Den Nahverkehr könnte man noch zufügen und vieles Weitere. Wenn ich als Lütten Kleiner, der das Autofahren aufgegeben hat, aufs andere Warnowufer will, dann setze ich mich in die Straba 1 und komme bequem bis nach Toitenwinkel. Ich brauche keine Fußgänger-/Radfahrer-Brücke auf der ich Wind und Wetter ausgesetzt bin … Wenn Herr Madsen die BUGA als ein »Turbo für Rostock« und Herr Peters als »historische Chance« ansehen, kann ich nur sagen: »Turbo« und »historische Chance« hatten wir schon mal: 2003! Und dann haben wir nahezu anderthalb Jahrzehnte gebraucht, das wieder »gerade zu rücken«. Und was das Landesmuseum anlangt. Wir haben ein Museum, das dringend Hilfe bräuchte. Stefan Bohnsack, der Pressesprecher des Vereins der Seeleute Rostock hat das ja im BLITZ vom 25. Oktober, kritisch umrissen. Statt Schlafboxen und Kinderspielplatz an Bord wäre wohl ein (schon zur IGA 2003 angedachtes) Haus nötig, um all die maritimen Schätze, die noch mancherorts und nicht immer unter guten Bedingungen lagern, präsentiert werden können. Bürgerschaft wie Stadtverwaltung sollten sich mal die Worte des verstorbenen Hamburger Publizisten Peter Tamm in Erinnerung rufen, der 1991 in Rostock äußerte: »Das Schifffahrtsmuseum und der alte Stadthafen sind die Feder am Hut Ihrer Stadt. Achten Sie bitte immer auf den Schmuck dieser Stadt, der so eindrucksvoll Rostocks maritime Tradition und Hoffnung für die Zukunft zeigt.«

Lothar  Lentz, Rostock, 26.10.2020

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